Sandra Oelschläger, bekannt unter ihrem Autorennamen Sandra Rehschuh, deren Bücher „Simbir Elhof und das schwarze Einhorn“ und „Frei bis in die Unendlichkeit“ bereits beim Carow Verlag veröffentlicht wurden, und die in den vergangenen 10 Jahren bereits 12 Bücher geschrieben und veröffentlicht hat, freut sich, dass nun auch ihr Kinderbuch „Kater Leo will fliegen lernen“ als gebundenes Hardcoverbuch beim Carow Verlag erscheint.
„Kater Leo will fliegen lernen“
Da das Buch in den Tagen um und zu Weihnachten spielt, ist die Freude umso größer, dass es nun – 7 Jahre nach Erstveröffentlichung, damals als Softcover mit Klebebindung, erneut in der Vorweihnachtszeit erscheint. Die Autorin ist bereits seit 2014 Teil der Verlagsfamilie und mit der Veröffentlichung von „Kater Leo will fliegen lernen“ als Hardcoverausgabe erfüllt sich ein Traum von ihr.
Katzenliebhaber wird das Buch genauso begeistern und in den Bann ziehen, wie alle, die Weihnachten lieben und Weihnachtsgeschichten voller Wunder und Freundschaft zu schätzen wissen.
Kater Leo ist ein abenteuerlustiger, temperamentvoller, draufgängerischer Wohnungskater der sehnsüchtig aus dem Fenster schaut und am liebsten frei sein möchte. Er hatte einen Traum: Fliegen lernen. Aber wer hat je eine fliegende Katze gesehen? So reißt er von zuhause aus und sucht sich jemanden, der ihm das Fliegen beibringen kann. Und wer könnte das besser als ein Vogel? Leider hatte er vergessen, dass inzwischen Herbst war und die Zugvögel gen Süden aufgebrochen waren. Trotzdem findet er in einer Ruine ein kleines Schwalbenkind, Susi.
Doch auch sie konnte nicht fliegen, also nimmt Leo sie mit zu sich nach Hause. Dort empfängt Leos Frauchen sie und nimmt sie in die Familie auf.
Bis zu jenem Weihnachtsabend, an dem die Wohnung verwüstet wird, üben Susi und Leo das Fliegen und werden unzertrennlich. Leos Frauchen ist wegen dem Chaos am Weihnachtsabend, an dem Leo leider nicht unschuldig ist, sehr traurig und so beschließen Leo und Susi sie aufzumuntern. Ein supertoller Gänsebraten sollte her! Doch damit beginnt das Abenteuer erst richtig, in deren Folge die Familie noch um zwei weitere Mitglieder mit Krallen und Federn wächst.
„Aller guten Dinge sind Drei“, merkt Sandra Oelschläger an, die dieses Buch bereits bei zwei anderen Verlagen herausgegeben hatte, welche es nicht mehr gibt. „Ich bin froh dass mein Buch Kater Leo ein schönes neues Zuhause gefunden hat und total glücklich, dass es nun ein richtiges Hardcoverbuch geworden ist“, fügt sie strahlend hinzu.
In dem in Mischtechnik mit Gouache und Farbstiften von Corinna Arauner von Hand illustrierten Buch stehen Freundschaft, Zusammenhalt und Familie im Vordergrund. Und natürlich die Wunder die in der Weihnachtszeit ersehnt werden und auch geschehen. Familie ist nicht nur wo man reingeboren wird, Familie kann man auch selbst aussuchen – und dabei ist es egal, ob man Zweibeiner, Vierbeiner, befellte oder gefiederte Familienmitglieder hat.
Zu dem Buch inspiriert hat die Autorin ihr eigener Kater Leo, der zu diesem Zeitpunkt als sie das Buch schrieb noch ein reiner Wohnungskater war. Dieser war seit seiner sechsten Lebenswoche bei ihr, wuchs viel zu schnell heran, machte allerlei Blödsinn und schaute genau wie der Buchheld lange aus dem Fenster. Und so überlegte Sandra Oelschläger, was wohl in seinem kleinen Katzenkopf vor sich geht. Auch die taube Katze Trine gab es wirklich, auch sie kam zur Autorin und Leo und sie wurden die dicksten Freunde. Gibt es eine schönere Art seinen Freund unsterblich zu machen, als in einem Buch?
Sandra Oelschläger schrieb bereits als Kind viel. Noch vor der Einschulung hatte sie ihr erstes Buch gebastelt, später während der Schulzeit nervte sie ihre Lehrer mit zu langen Aufsätzen und einer blühenden Fantasie. 2007 erschien ihre erste Kurzgeschichte und seit 2010 veröffentlicht sie regelmäßig Bücher. Sie ist sehr vielfältig, schreibt Kinderbücher, Bücher für Jugendliche, Sachbücher, Romane, Erzählungen, Berichte.
Die Autorin hat ein erfülltes Leben als Mutter von zwei kleinen Kindern in der sächsischen Schweiz und Betreiberin einer Ferienwohnung. Ihre Anstellung als Krankenschwester musste sie aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und so findet sie neben ihren zahlreichen anderen kleinen Projekten nun endlich wieder Zeit zum Schreiben. Viel Zeit für Hobbies oder ihre Leidenschaft, die Freiwillige Feuerwehr, bleibt da aber nicht. In ihren wenigen freien Minuten liest sie gerne selbst.
Neben der nun anstehenden Öffentlichkeitsarbeit für „Kater Leo will fliegen lernen“ schreibt Sandra Oelschläger, deren großer Wunsch es ist, dass „Kater Leo will fliegen lernen“ das Wunder der Weihnacht wieder in die Herzen der Menschen trägt und deren größter Wunsch eine stabile Gesundheit ist, bereits an ihrem nächsten Buch. Sie freut sich, wenn endlich wieder Lesungen möglich sein werden und hofft, dass sie dann auch die Kraft dazu hat, große und kleine Menschen mit ihren Büchern zu begeistern.
Das Buch „Kater Leo will fliegen lernen“ ist in allen Buchhandlungen, bei allen gut sortierten Onlinebuchhändlern und über den Verlagsshop bestellbar und kostet 16 Euro.
Über das Buch
Titel: Kater Leo will fliegen lernen
Hardcover, A5, 112 Seiten, fadengeheftet, farbige Illustrationen
für Kinder ab 6 und für alle die Katzen und Weihnachtsgeschichten lieben
Autorin: Sandra Rehschuh
Illustratorin: Corinna Arauner
ISBN: 978-3944873589
Preis: 16 Euro
Der Artikel ist am 15.11.2020 auf carow-verlag.de erschienen.
So ihr Lieben, auch wenn es noch ein paar Tage bis zur (Wieder-)Veröffentlichung dauert, wollte ich euch doch gern einmal das Cover zu meinem Buch „Ausgeliefert“ zeigen.
Die Geschichte war damals mein erstes Erwachsenen-Buch. Sie liegt mir besonders am Herzen, weil darin die Geschichte eines ehemaligen Patienten von mir erzählt wird.
Vor vielen Jahren erzählte er mir die letzten Monate aus seinem Leben. Ich fand es furchtbar, schrecklich und konnte nicht aufhören zu weinen. Heute, über ein Jahrzehnt später, stimmt es mich immer noch traurig.
Der Mann hat seinen Frieden (hoffentlich) gefunden. Ich weiß, dass er nicht mehr am Leben ist, aber in meinem Buch darf er noch einmal seine Geschichte erzählen und öffnet vielleicht dem ein oder anderen die Augen, auch einmal über den Tellerrand zu schauen.
Hier noch einmal der (alte) Klappentext:
Eine Hirnblutung kann das ganze Leben verändern.
Diese Erfahrung muss auch Friedrich machen.
Als er eines Morgens erwacht, muss er feststellen, dass sich seine Familie von ihm abgewendet hat, und auch aus dem Spiegel schaut ihn ein völlig Fremder an. Ein „Krüppel“, wie ihn seine Familie nennt.
Friedrich wird von seiner Frau misshandelt, doch wagt es nicht, sich gegen sie aufzulehnen. Schließlich ist er der Mann – und wer sollte ihm schon glauben?
Er verfällt in eine Depression und spielt mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen, als sein lange vermisster Bruder Richard auftaucht.
Zögernd nähern sie sich an, und Richard schafft es tatsächlich, Friedrich aus diesem Tief zu holen.
Doch das neue Selbstbewusstsein, das er durch seinen Bruder erlangt hat, wirft Schatten.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Viel ist 2019 in schriftstellerischer Sicht bei mir leider nicht passiert. Lediglich die Neuveröffentlichung von „Wenn die Dämmerung erwacht“ ist mir gelungen. Dabei hatte ich so viele Ziele, doch in diesem Jahr hat schlicht meine Gesundheit nicht mitgespielt und zu viele Krankenhausaufenthalte und OPs haben mich vom Schreiben abgehalten. Dabei stehen doch einige Projekte kurz vor Beendigung. Aus diesem Grund blicke ich nicht mehr zurück, schaue zuversichtlich in das neue Jahr, in dem ich hoffentlich wieder fit bin, in dem ich meine Projekte zu Ende führen kann.
Ich danke euch, dass ihr trotzdem bei mir geblieben seid, dass ihr meine Bücher und Geschichten auch weiterhin gekauft (und hoffentlich auch gelesen 😉 ) habt. Danke dafür, dass ihr mir immer wieder neue Ideen zukommen lasst.
Für dieses Jahr möchte ich mich verabschieden, in den letzten Tagen noch einmal Kraft sammeln, um dann im neuen Jahr durchzustarten.
Ich wünsche euch allen ein wundervolles Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das neue Jahr und im Jahr 2020 werden wir uns wieder lesen. Versprochen!
Eure Sandra
– Wenn uns ehrlich bewusst wird, dass eben die Zeit, die wir uns für andere Menschen nehmen, tatsächlich das Kostbarste ist, das wir schenken können, haben wir den wahren Sinn von Weihnacht von Herzen verstanden. –
Wie ihr wisst, bin ich gerade dabei, an einem neuen (alten) Buch zu schreiben und dieses zu Beenden. Ich möchte euch heute schon einmal einen kleinen Einblick in die Geschichte „Hexenkessel“ (Arbeitstitel) geben. Viel Spaß beim Lesen!
Dicht an dicht reihten sich die schwitzenden Leiber zahlloser Menschen auf dem winzigen Dorfplatz. Männer und Frauen stürmten gleichsam Richtung dessen Mitte. Jennifer wurde buchstäblich mitgerissen. »Was ist hier los?«, versuchte sie sich bei einer vorbeilaufenden Frau zu erkunden. Sie wurde ignoriert. Wobei, ignorieren stimmte nicht ganz: Die Fremde hatte durch Jennifer hindurchgesehen, als würde sie nicht existieren! Sie eilte den Massen hinter, stolperte über ihre eigenen, nackten Füße, ruderte mit den Armen, verfing sich in dem Leinenkleid, das sie trug, und stürzte. Hart schlug sie auf dem gepflasterten Boden auf. »Verdammt!« Mühsam rappelte sie sich auf. Die Menschen um sie herum blieben stehen und starrten sie mit hasserfüllten Blicken an. Der Zauber der Unsichtbarkeit schien von ihr gewichen zu sein. »Hexe.« Ein kleiner Junge, Jennifer schätzte ihn auf höchstens sechs Jahre, zeigte mit schmutzverschmierten Fingern auf sie. »Hexe!«, wiederholte er. Mehr Passanten scharrten sich um sie. Gehetzt schaute sich Jennifer um, doch der Kreis schloss sich um sie. Sie war gefangen. »Sie ist eine Hexe!«, stimmte eine Frau ein, die sie nicht sehen konnte. Wer dies geschrien hatte, das war mit einem Mal unwichtig. Um sie herum begann jeder Einzelne auf sie zu zeigen und »Hexe!« zu rufen. Jennifer drehte sich auf der Stelle im Kreise, suchte nach einem Ausweg, den es nicht gab. Dicht an dicht drängten sich die Leute, doch niemand kam näher als bis auf zwei Schritte an sie heran. »Was wollt ihr von mir?« Ihre Knie zitterten. Wo war sie gelandet? Wer waren diese Menschen? »Sie ist eine Hexe und muss verbrannt werden!«, schrie eine Frau. »Ich bin keine Hexe«,versuchte sie zu erklären, spürte aber sofort, dass ihre Worte auf taube Ohren stießen. Jennifer stand auf, wischte sich mit blutverschmierten Händen Schmutz von den Knien und sah um sich. „Ich bin keine Hexe!“, versuchte sie sich zu verteidigen und begann, sich im Kreise zu drehen. „Hexe! Hexe! Hexe!“, schwollen die Rufe an. Fest presste sie die Handflächen gegen ihre Ohren. Jennifer sah sich nach einem Fluchtweg um, aber es gab kein Entkommen. Sie war nicht länger in ihrer Heimatstadt. Keines der Häuser erkannte sie wieder. Die engen Gassen schienen lediglich in die Finsternis zu führen. Selbst die Menschen kamen ihr seltsam vor. Oder einfach anders? Allesamt waren in graues Leinen gekleidet, niemand trug Schmuck oder gar Schuhe. Keine Autos – weit und breit nichts, was an die modernen Kleinigkeiten der Realität erinnerte. Dafür Kühe und Esel, die wie selbstverständlich durch die Massen schritten. Irgendwo gackerte aufgeregt ein Huhn. „Das ist nicht möglich“, flüsterte sie und betrachtete das befremdliche Gewand, indem sie selbst steckte, und das denen der anderen Frauen verblüffend ähnelte. „Karla? Du kannst herauskommen! Der Spaß ist vorbei!«, rief sie mit dünner Stimme. »Ich habe dich durchschaut!“ Gedankenverloren wischte sie eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „Nun komm schon. Ich habe keine Lust auf dieses Mittelalterfest. Muss doch morgen früh wieder zeitig raus. Komm schon“, bettelte Jennifer. Aber die Freundin war nirgendwo zu entdecken. Ein: „Die Hexe wird verbrannt! Leute, seht her!“, riss sie aus den Gedanken. Wie in Trance wandte sie sich der Stimme zu und erkannte einen Scheiterhaufen, in dessen Mitte ein Pfahl steckte. Und an diesen war eine Frau gebunden! Langsam ließ der Henker die Fackel niedersinken. Das trockene Holz fing sofort Feuer. „Nein! Seid ihr verrückt?“ Jennifer rannte los. Kleine, spitze Steine bohrten sich in ihre Fußsohlen, doch sie ignorierte den Schmerz. Rauch begann ihr in die Nase zu steigen und lies sie husten. Nur wenige Schritte vor den Flammen stoppte sie. Nicht die Hitze war es, die sie zurückhielt, der verurteilten Frau zu helfen; Sondern der Anblick jener Person selbst. Sie glich Jennifer aufs Haar!
Da ist es nun, mein altes Buch unter neuem Namen. Und heute ist es sogar auf Platz 1 in mehreren Kategorien:
Nr. 1in Urban Fantasyromane
Nr. 1in Vampirromane (Kindle-Shop)
Nr. 1in Dunkle Fantasy
Wie genial ist das denn? Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet, dass eines meiner alten Bücher so einschlagen wird. Das freut mich riesig und ich weiß, es gibt immer noch Leser da draußen. Ich danke euch von Herzen!
Damit wäre aber auch gleich mein neues Pseudonym offen gelegt. Laura Kuester.
Unter diesem Namen werde ich zukünftig meine Bücher veröffentlichen, die im Bereich Fantasy angelegt sind. Aktuell arbeite ich an einem Hexenroman, der hoffentlich noch in diesem Jahr erscheinen wird. Auch dieses Buch ist ein älteres Herzensprojekt von mir, an dem ich seit nunmehr 7 Jahren schreibe.
Wie ihr seht, ich schreibe noch immer nicht dem Mainstream hinterher, sondern weil es mir einfach Spaß macht 🙂
Auf meiner Webseite ist es sehr ruhig geworden, das gebe ich zu. Dennoch bin ich nicht still, sondern veröffentliche brav aktuell immer wieder Bücher von mir 🙂
Doch viele erscheinen unter Pseudonym. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, doch um die Genre, in denen ich schreibe zu trennen, macht es durchaus Sinn. Auch habe ich feststellen müssen, dass es finanziell einen Unterschied macht, ob ich unter meinem Namen schreibe – oder unter einem anderen. Meine Kinderbücher verkaufen sich super. Aber die Bücher für Erwachsene eher weniger. Nun habe ich den Test gemacht und eben einmal ein Buch von mir unter einem anderen Namen veröffentlicht (Hier sei an der Stelle verraten, es handelt sich um meinen Fantasy-Roman „Das Brennen der Dämmerung“, der nun als „Wenn die Dämmerung erwacht“ veröffentlicht wurde). Und plötzlich schießen die Verkaufszahlen in die Höhe. Zufall? Oder liegt es doch eher daran, dass man mir zwar Kinderbücher zutraut, aber keine Bücher für Erwachsene? Ich weiß es leider nicht … Doch die Zahlen sprechen hier klar für sich.
Wer also Interesse an meinen anderen Pseudonymen hat, der kann sich gern einfach mal melden 😉 Wer die Augen offen hält, auf dieser Seite werde ich nach und nach noch den ein oder anderen Hinweis auf meine Pseudonyme geben 🙂
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch an meinen Fantasy-Roman „Das Brennen der Dämmerung„.
Einst erschien es im AAVAA-Verlag. Doch nachdem die Verkaufszahlen immer weiter sanken und ich schlussendlich auch nicht mehr wirklich mit dem Buch zufrieden war, habe ich mich dazu entschlossen, das Buch aus dem Vertrag mit AAVAA zu lösen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich stets mit der Zusammenarbeit mit dem AAVAA-Verlag zufrieden war, die Abrechnungen pünktlich erfolgten und auch Mario Lenz ein super und kompetenter Ansprechpartner war. Der Verlag hat viel für seine Autoren getan – und tut es natürlich immer noch. Doch ich stehe heute an einem anderen Punkt, einem Punkt, an dem ich mehr Kontrolle über meine Bücher haben möchte und mehr Einfluss auf deren Werdegang haben mag. Das geht leider nicht, wenn mein Buch in einem anderen Verlag unter Vertrag ist. Manchmal braucht man doch selbst diverse Zugriffe auf das eigene Werk, um z.B. Preisaktionen durchzuführen.
Wie gesagt, mit Verlag ist das leider nicht möglich und deswegen löse ich so nach und nach meine Verträge auf.
Nun ist „Das Brennen der Dämmerung“ an der Reihe.
Aktuell ist ein Grafiker daran, ein neues Cover für das Buch zu entwerfen. In den kommenden Wochen folgt dann noch eine Überarbeitung des Textes, so dass das Buch bis Mai wieder online gehen kann. Ich freue mich schon sehr darauf, erneut an einem meiner Bücher arbeiten zu dürfen. Sobald es weitere Fortschritte dazu gibt, informiere ich sehr gern darüber.
Heute möchte ich euch gern einmal ein Malbuch vorstellen, das ich erstellt habe. Aktuell sind ja Mandalas „in“ und so habe ich mir gedacht, warum nicht mal ein Weihnachts-Malbuch für Erwachsene? 😉 Und herausgekommen ist dabei dieses Malbuch:
„Ausgesetzt – (K)ein Hund zu Weihnachten“ ist die Botschaft dieses Büchleins.
Jahr für Jahr landen Tiere unter dem Weihnachtsbaum und viele von ihnen kurze Zeit später in einem Tierheim.
Die Geschichte von Lucky, einem solchen „Weihnachtshund“ ist hier nachzulesen.
Lucky findet glücklicher Weise ein neues Zuhause., auch wenn auf dem Weg dahin viel Kummer liegt.
Doch seine Freunde im Tierheim unterstützen ihn, auch wenn sie selbst von den Menschen geplagt sind.
Da ist Roxy, die Königspudeldame, die niemand haben möchte, weil sie zu alt ist, oder Sissy, eine schwarze Katze, die immer wieder verstoßen wird.
Leider sind dies reale Fälle, wie sie tagtäglich in den Tierheimen vorkommen.
Unsere Freunde hier haben Glück, doch viele Tiere finden kein neues Zuhause und müssen den Rest ihres Lebens in einem Tierheim verbringen.
Bitte handeln Sie nicht vorschnell, wenn Sie, vielleicht ihrem Kind, den größten Wunsch eines tierischen Freundes erfüllen wollen.
Und vielleicht lesen Sie ihm ja dann die Geschichte von Lucky vor?
Noch ein Hinweis zum Ende: Das Buch ist eine erfundene Geschichte, auch wenn es Lucky tatsächlich gab. Das Buch ist für Kinder geschrieben, weswegen hier nicht die schlimmen Dinge geschildert werden, die den Tieren im Tierheim widerfahren (können). Natürlich ist es recht unwahrscheinlich, dass zum Schluss drei tierische Freunde gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen (auch wenn ich hoffe, dass es solche Zufälle doch hin und wieder gibt). Hier sei bitte die künstlerische Freiheit akzeptiert. Das Buch ist mit dem Hintergrund geschrieben worden, Kindern aufzuzeigen, dass es wirklich schlimm ist, ein Tier auszusetzen, nur weil man mal ein paar Tage Urlaub braucht. Um diese Botschaft dennoch kindgerecht zu verpacken, gibt es zum Schluss ein „überspitztes“ Happy End.
Der Wind pfeift um meine Ohren, es ist kalt, es schneit. Überall sind Autos. Und meine Menschen? Ich kann sie nicht sehen. Sie sind einfach weg! Ich verstehe die Welt nicht mehr!
Ich soll hier warten, haben sie gesagt. Das habe ich getan. Fast den ganzen Tag. Aber sie sind nicht wieder gekommen!
Ich setze mich und kratze mein Ohr. Ich muss einen klaren Kopf behalten. Was soll ich jetzt tun? Loslaufen und sie suchen kann ich nicht, denn sie haben mich an einem Schild angebunden. Blau ist es, ein weißer Buchstabe prangt darauf. Warum ausgerechnet hier?
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als weiter zu warten. Dabei knurrt mein Bäuchlein so furchtbar! Und ich friere!
Ich beginne, mein anderes Ohr zu kratzen. Ob sich da wohl ein Floh niedergelassen hat? Es fühlt sich so an. Doch eine andere Frage lässt mir keine Ruhe: Wo sind meine Menschen? Warum haben sie mich hier gelassen?
Ich sehe die Sonne untergehen, bald wird es dunkel!
Ich rolle mich zitternd auf dem Boden zusammen. Die letzten wärmenden Sonnenstrahlen verschwinden hinter den Bäumen am Rand der Straße. Mit der Dunkelheit kommt noch mehr Kälte.
Fremde Menschen gehen an mir vorbei. In ihren Augen ist ein Glitzern. Warum schauen sie mich so an? Wisst ihr, warum ich hier bin? Was soll ich tun? Ab und an bückt sich jemand herunter, der mich streichelt. Warme Hände! Wunderbar! Ich genieße diese Streicheleinheiten, doch nur für einen kurzen Augenblick. Mich quält nur eine Frage: Wo sind meine Menschen?
Ein Menschenjunge hält mir seine Leberwurstschnitte unter die Nase. Ich schnüffle daran. Hmmm! Riecht das gut! Allerdings haben mir meine Menschen beigebracht, nichts von Fremden zu nehmen. Also drehe ich den Kopf zur Seite. Der Junge schaut traurig, legt die Schnitte neben mir zu Boden und läuft davon.
Wie gern möchte auch ich laufen! Aber die Leine um meinen Hals sitzt fest. So sehr ich auch daran ziehe, sie löst sich nicht. Nein, selbst die Luft wird mir knapp!
Ich setze mich wieder hin. Es ist nun ganz finster. Noch immer kommen und gehen die Menschen, aber es werden weniger. Meine Menschen sind nicht dabei.
Die hellen Lichter der Scheinwerfer der Autos sehen in der Dunkelheit aus wie die Augen von Ungeheuern. Ich habe Angst!
Es fängt an zu regnen. Mein Fell ist nass, ich meine, darin Eisklumpen zu sehen. Mir ist so kalt!
Bitte, wo seid ihr?
Weit lege ich den Kopf in den Nacken. Die Kehle vibriert, als ich zu Jaulen beginne. Vielleicht hören sie mich ja? Ich schrei und winsle, doch meine Menschen kommen nicht. Nach einer Weile lege ich mich in den Schnee. Ob ich sie wohl jemals wiedersehen werde? Hoffentlich ist ihnen nichts geschehen!
Der Geruch von Leberwurst steigt in meine Nase. Misstrauisch beobachte ich die Schnitte. Sie bewegt sich nicht.Soll ich? Mein Bäuchlein knurrt seit Stunden. Ich will ihn nun zufrieden stellen. Ich schaue um mich. Niemand ermahnt mich, die Nase wegzunehmen. Niemand, der schimpft. Niemand, der mir dieses Essen streitig machen möchte. Vorsichtig lege ich meine Pfote auf die Brotscheibe. Sie macht keinen Versuch, davon zu laufen. Gut so! Ob sie ahnt, wie hungrig ich bin? Hastig beiße ich hinein, bevor sie es sich anders überlegt. Wie gut sie schmeckt!
Nach wenigen Bissen ist sie weg. Ich habe noch immer Hunger, doch das Knurren verschwindet.
Jetzt noch eine Schale frisches Wasser! Aber ich befürchte, dass mir die heute wohl niemand mehr bringen wird.
Also werden die Regentropfen von der Nase geschleckt. Der Regen fühlt sich mit einem Male weicher an, fast schon sanft. Ich schaue nach oben. Ja, es sind keine Regentropfen mehr, die herab prasseln. Das ist Schnee! Ich erinnere mich daran zurück, wie ich mit meinen Menschen im Schnee getollt habe. Damals war ich noch ganz klein gewesen. Das hat solch einen Spaß gemacht! Aber die Erinnerung verblasst so schnell, wie sie gekommen ist. Mir wird immer kälter. Das Wasser und der Schnee schmecken seltsam. Gar nicht wie zuhause. Ob es mit den stinkenden Autos zu tun hat, die an diesem Parkplatz vorbei fahren?
Es spielt keine Rolle. Ich werde nichts anderes bekommen. Traurig kuschle ich mich ein mein Schlammloch zurück.
Nur noch vereinzelt kommen die Menschen. Niemand schaut mich an. Wo sind nur meine Leute? Zitternd vor Kälte schlafe ich ein.
Das Feuer im Kamin prasselt leise. Es hält mich schön warm. Zufrieden liege ich ausgestreckt auf einem weißen Schaffell. »Tobi! Es gibt Futter!«, ruft die Stimme meiner Menschenfrau lockend. Müde hebe ich den Kopf. Ist es schon so spät? Träge erhebe ich mich und trotte, mit dem Schwanz wedelnd, in die Küche. Warme Hände streicheln mir über den Rücken. Schön! Tief versenke ich meine Nase in das köstlich duftende Futter. Die Welt ist in Ordnung. »Wollen wir spielen?«, fragt mich das kleine Mädchen, nachdem ich satt bin. Eigentlich habe ich keine Lust mehr. Viel zu schwer liegt mir das Fresserchen im Bauch. Aber dem Leuchten in ihren Augen vermag ich nicht zu widerstehen. Also gehen wir noch einmal zusammen in den Garten. Immer wieder laufe ich dem Ball hinterher und bringe ihn ihr. Sie lacht und freut sich darüber und ich bin einfach nur glücklich. Ja, so sieht ein perfektes Hundeleben aus, denke ich und hole den Ball von Neuem. Irgendwann werden ihre Würfe kürzer, sie gähnt und ihre Knopfaugen werden ganz winzig. »Du musst ins Bett«, erklärt die große Menschenfrau lachend und holt uns beide ins Haus. Du musst ins Bett heißt übersetz: Tobi und du müssen ins Bett. Denn jemand muss das zarte Wesen doch bewachen, oder?Also trollen wir uns nach oben. Ein ganzes Haus gehört uns! Und oben sind die Schlafplätze. Ich bin der Erste, der es sich auf der Decke bequem macht. Ach, ist das schön! Zu gern mache ich dem Mädchen Platz, das mich sanft zur Seite schiebt. Der Tag war aufregend. Der Weihnachtsbaum, die bunten Kugeln und die vielen Lichter! Seit drei Tagen wohne ich nun schon hier und ich finde, es ist der Himmel auf Erden. Am Anfang hatte ich jedoch Angst. Die große Menschenfrau und der Menschenmann steckten mich in eine stickige Kiste, aus der ich nicht allein hinaus konnte. Aber dann kam das kleine Mädchen, holte mich daraus und rief etwas von einem tollen Weihnachtsgeschenk. Ich weiß nicht, was Weihnachten ist, doch mir gefällt es.
Viele Jahre sind vergangen, seit ich meine ersten Bücher veröffentlicht habe.
Ab kommenden Jahr habe ich meine Rechte an „Das Brennen der Dämmerung zurück“ und auch „Ausgeliefert – Zerstörtes Leben“. Beide Bücher werden einen Neustart erleben.
der Verkaufsstart meines Krimis „Vergangenheit tötet“ bei Amazon liegt nun schon ein paar Tage zurück.
Aber trotzdem wollte ich euch ganz kurz ein paar Rankingzahlen von Amazon zeigen, über die ich mich wirklich gefreut habe! Denn mein Krimi hat es tatsächlich unter ALLEN kostenlosen eBooks (was ja tausende sind!) auf Platz 1 geschafft!
Ich freue mich mega wahnsinnig darüber und hoffe, dass noch der ein oder andere mein Buch lesen wird 🙂
Bestseller unter „Thriller“Hier noch auf dem 2. Platz – unter allen kostenlosen eBooksBestseller! Platz 1 unter allen kostenlosen eBooks auf Amazon!!!Bestseller in der Kategorie Kriminalliteratur
Kommissar Arnold Borge kann den Sommer nicht genießen. Während sich die Todestage seiner Frau und seiner Tochter nähern, nervt ihn sein Partner Christian Griso mit seinen Frauengeschichten. Als in der sonst so beschaulichen Stadt Weimar ein Mord geschieht, müssen Borge und Griso einen klaren Kopf behalten. Selbstmord oder Mord? Doch woher kommt dieser seltsame Brief, der bei der Leiche gefunden wird? Ein Brief, der von Johann Gottfried Herder stammen soll, einem Dichter, der vor über 200 Jahren starb? Die Ermittlungen führen Arnold Borge und Christian Griso in die Bauhausuniversität. Tatkräftige Unterstützung erfahren sie dabei durch die Gerichtsmedizinerin Alina Votice, die längst ein Auge auf Arnold geworfen hat.
Der Fall erweist sich als kompliziert, denn ein weiterer Mord geschieht. Jagen die Ermittler einem Geist hinterher oder steckt nur ein raffiniertes Versteckspiel hinter den Morden?
Weimar, mit seinen weltbekannten Sehenswürdigkeiten, bietet eine facettenreiche Kulisse für einen spannenden Mordfall.
Leseprobe
Kapitel 1 – Gärtner, Frauen und die Sache mit den Eseln
Tick – Tack – Tick – Tack.
Die Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte Mitternacht. Es gab niemanden, der ihm auf seiner Fahrt entgegen kam; niemand, der ihn an seinem Vorhaben hindern konnte. Er bog von der Hauptstraße auf einen Feldweg ein, ohne den Blinker zu betätigen.
Ja, setzt das mit auf meine Rechnung, dachte er und umklammerte das Lenkrad so fest er es vermochte. Darauf kommt es nicht mehr an.
Er blickte starr auf den Weg, der gerade so breit war, dass er ihn mit dem Transporter befahren konnte. Was links und rechts von diesem lag, nahm er nicht länger wahr. Tunnelblick, glaubte er, nannten das die gewöhnlichen Menschen. Ein heißeres Lachen drang aus seiner Kehle. Gewöhnliche Menschen. Das waren sie alle und er verabscheute sie zu tiefst.
Er konzentrierte sich wieder auf die Fahrt und verstummte. Morgen würde niemand auch nur ahnen, dass ein Fahrzeug hier entlanggerollt war. Die Besucher des Belvedere würden die Spuren zertrampelt haben, noch bevor irgendwer ihre Bedeutung erkannte.
Ein Reifen erwischte einen Stein, brachte das Gefährt zum einen Moment aus der Spur und verschwand dann unbeachtet in der Dunkelheit. Irgendwo neben ihm existierte ein Abgrund, das wusste er. Er kannte diesen Park in und auswendig. Es war ein mit Sträuchern bepflanzter, steil abfallender Hügel. Eine Sekunde lang stockte ihm der Atem, bei dem Gedanken, die Kontrolle über den Transporter zu verlieren und da hinunterzustürzen. Doch dann hob er die Oberlippe ein Stück, gleichbedeutend mit einem Grinsen, und konzentrierte sich auf den Pfad. Ihm passierte nichts. Niemals. Er musste nur auf den Weg Acht geben, den normalerweise kein Fahrzeug befuhr. Höchstens der Gärtner mit seiner Schubkarre. Ob dieser am morgigen Tag seine Arbeit weiterhin liebte? Wahrscheinlich nicht. In der Regel fiel der erste Verdacht, spätestens seit Edgar Wallace, stets auf den Gärtner. Das Leben dieses armen Mannes war jetzt schon ruiniert. Dabei ging die Sonne noch nicht einmal auf. Aber was scherte ihn das? Ihn behandelte man auch nicht fair und nie beklagte er sich darüber. Wenn man etwas an der Realität ändern wollte, musste man es selbst in die Hand nehmen.
Taschenbuch: 183 Seiten Verlag:SoTo Media ISBN-13: 978-1717918956
auch als Ebook in den Formaten: Kindl Edition, PDF, ePub und Mobipocket erhältlich
Wie um seine Gedanken zu bekräftigen, hörte er von der Ladefläche ein Poltern. Gefolgt von Stille. Nach einigen Sekunden wiederholte es sich – lauter.
Die Kleine wachte endlich auf. Lächelnd blickte er durch die Windschutzscheibe. Perfektes Timing! Langsam ging er vom Gas.
Den Brunnen am Ende des Weges konnte er trotz der Finsternis gut erkennen. Oft war er an diesem Ort gewesen und hatte das Wasser beobachtet, das aus einem Felsen herausströmte. Am Boden sammelte es sich in einem Becken, gerade so groß, dass er sich hätte hineinsetzen können.
Er schüttelte den Kopf und verschwendete nicht länger seine Gedanken daran. Er musste weiter, durfte keine Zeit verlieren.
Hinter dem Brunnen führte ein Weg entlang. An dessen Ende befand sich eine künstliche Ruine, die »Große Grotte« genannt. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er kam seinem Ziel näher.
Als er vor wenigen Wochen – Herrgott, waren es ernsthaft nur ein paar Wochen? – das erste Mal den Schlosspark von Belvedere in Weimar besuchte, war es dieser Anblick gewesen, der ihm den Atem raubte. Konnte ein eingestürztes Gebäude tatsächlich solch eine magische Anziehungskraft auf ihn ausüben?
Hastig nickte er.
Magie, ja, die herrschte an diesem Ort, an dem die Vergangenheit lebendig schien. Stunden, sogar Jahre schrumpften zu winzigen Augenblicken zusammen und er fühlte sich wieder jung; sah sich selbst als Kleinkind.
Er ließ den Wagen ausrollen und verharrte mit der Hand auf dem Zündschlüssel. Ein Zurück gab es seit Langem nicht mehr. Zu weit war er gegangen, zu viel hatte er riskiert, um an diesen Punkt zu gelangen. Seine Erlösung schien zum ersten Mal greifbar nahe.
Bald konnte er die Zeit zurückdrehen, alles ungeschehen machen und ein neues Leben beginnen.
Sein Herz hämmerte wie bei einem der wenigen Marathonläufe, an denen er teilgenommen hatte. Früher. Doch das lag hinter ihm, nur noch die staubige Erinnerung daran blieb. Er würde sie vergessen. Irgendwann.
Das Mädchen musste zur Ruine hinauf laufen. Unmöglich konnte er den Weg dahin befahren. Es war ein heiliger Ort, an dem banale Dinge wie ein Auto keine Existenzberechtigung besaßen. Das Risiko, den Zauber dieses Platzes zu zerstören, erschien ihm zu groß.
Er stieg aus, drückte die Tür hinter sich ins Schloss und öffnete die Schiebetüre des Transporters auf der Beifahrerseite.
Schreckgeweitete Augen starrten aus der Dunkelheit zu ihm empor. Er konnte die Farbe nicht erkennen, aber letztendlich spielte sie auch keine Rolle. Ein nebensächliches Detail.
Dennoch wusste er, dass er diesen Anblick höchstwahrscheinlich seinen Lebtag nicht mehr vergaß.
Lächelnd trat er einen Schritt näher. Er verspürte weder Angst, noch Trauer oder gar Mitleid. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft hatte ihn mit eisernen Klauen an diesen Ort getrieben und schütze ihn vor diesen unbedeutenden Empfindungen.
Tief atmete er die kühle Nachtluft ein, die für die kommenden Stunden einen Regenschauer versprach.
Die Kleine kroch zurück, tollpatschig, mit ihren gefesselten Händen, und stoppte erst, als sie die Trennwand zwischen Ladefläche und Fahrerkabine erreichte.
Mit dem Zeigefinger winkte er sie heran.
Sie reagierte nicht.
Er biss sich auf die Lippen, unterdrückte einen Fluch und beugte sich zu ihr herab. An einem Fuß zog er sie durch das Fahrzeug. Wie von Sinnen warf sie den Kopf umher, versuchte zu schreien, doch der Schal vor ihrem Mund erstickte jeden Klang. Er packte sie an den Haaren, zerrte sie auf die Beine. Im nächsten Moment sackte sie in seinen Armen zusammen. Lautlos fluchend ergab er sich seinem Schicksal. Dann musste er sie halt hinter sich herschleifen. Ein notwendiges Übel. Seine Pläne blieben davon unberührt.
Im nächsten Moment bäumte sie sich erneut auf, schlug um sich, versuchte, ihn zu treten. Einmal. Zweimal. Sie erwischte ihn nicht und gab den Widerstand so abrupt auf, wie sie ihn begonnen hatte.
Ihr Wille zu leben ist nicht gerade groß, stellte er überrascht fest und zerrte sie weiter.
Keuchend verlangsamte er den Schritt. Er wünschte sich, sie würde ihm ein wenig entgegen kommen, wenigstens ein paar Schritte allein gehen, denn sie war verdammt schwer. Doch letzten Endes war es bedeutungslos. Frauen waren dumme Esel, die nur arbeiteten, wenn sie sich eine Belohnung davon versprachen. Der Fluch dieses Zeitalters. Warum konnten sie nicht wie früher sein? Zuhause am Herd bleiben, ihre Männer und Kinder versorgen und gehorchen? Diese verfluchte Emanzipation hatte alles zerstört.
Egal. Sein Kontakt zu dieser Spezies Mensch war kaum erwähnenswert. Frauen strengten ihn an – in sämtlichen Lebenslagen. Distanz war die einzige Art von Beziehung, die er mit ihnen einging. Weshalb sollte es ihn also scheren, wenn er dieses eine Mal in den sauren Apfel biss?
Verflucht! Warum macht sie sich so schwer?
Schniefend erreichte er den Eingang zur Großen Grotte. Jeder Atemzug brannte in seinem Brustkorb wie flüssiges Feuer. Doch der Anblick der Ruine ließ ihn die Schmerzen vergessen. Durch den Bauzaun starrte er einen Moment lang in ihr Inneres. Sein Traum, einmal darin zu stehen oder gar irgendwann in ihr zu leben, rückte in weite Ferne.
Die Decke war eingebrochen und der Zugang lebensgefährlich. Obwohl er sich nur vor wenigen Dingen fürchtete, schaffte es die Vorstellung, bei lebendigem Leib begraben zu werden, ihm Angst einzujagen.
Er konnte warten. Warten, dass irgendwer das wunderbare Gemäuer instand setzte und ihm somit eine neue Heimat schuf.
Das Jammern der Kleinen riss ihn aus seinen Gedanken.
Er wollte nicht, dass sie Tränen vergoss. Sie sollte sich dieses Meisterstück der Baukunst anschauen, ehrfürchtig den Atem anhalten und den Anblick genießen.
Den Atem anhalten – oh ja. Er biss sich auf die Lippen, unterdrückte ein Kichern, und wandte sich von ihr ab.
Er durfte nicht den Fehler machen, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Weder durch ein unkontrolliertes Lachen noch durch einen Dialog. Jede dieser Abweichungen von seinem Plan brachte ihn in Gefahr. Seine Aufgabe musste er jetzt erledigen. In dieser Nacht, bevor er den Mut verlor.
Fest packte er sie an der Schulter, zerrte sie an der Ruine vorbei, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Der Weg wurde ab hier steiler. Eine unangenehme Nebensächlichkeit, die ihn aber kaum störte. Konzentriert sah er zu Boden, setzte einen Schritt nach dem anderen, spürte kaum noch das Gewicht dieser jungen Frau, die seine Fahrkarte in die Freiheit bedeutete.
Eine kühle Nachtbrise umgab ihn, ließ ihn einen Moment innehalten und aufsehen. Vor sich erkannte er sein endgültiges Ziel. Die Endstation, wenn man es so nennen wollte. Das Blut rauschte in seinen Ohren, übertönte das Keuchen seines Opfers.
Vor ihm erhob sich die Aussichtsplattform der Ruine. Einst stand die Elite der Poeten auf ihr; sie ließen ihre Blicke in das Tal schweifen. Dass diese Plattform das Dach seiner geliebten Grotte darstellte, war nur das Tüpfelchen auf dem berühmten ›I‹.
Heutzutage hatte man sie abgesperrt. Zu groß schien die Gefahr, dass das Bauwerk darunter einstürzte. Dennoch fand er an diesem Ort die absolute Perfektion:
Die allgegenwärtige Freiheit; der Wunsch, den Wind im Gefieder zu spüren wie ein Habicht. Nur an dieser Stelle kam er seinem Traum so nah. Aufsteigen und davonfliegen. Keine Sorgen, keine Verpflichtungen zu haben. Einfach nur glücklich sein.
Sekunden verstrichen, in denen er die Aussicht genoss und beinahe vergaß, weswegen er eigentlich gekommen war.
Das Zerren an seinem Arm riss ihn in die Realität zurück. Brummend blickte er die Studentin an und kontrollierte ihre Handfesseln. Sicher war sicher.
Erst nachdem er sich überzeugt hatte, dass sie sich unmöglich daraus befreien konnte, ließ er von ihr ab und wandte sich dem Gebüsch neben dem Weg zu.
Wo ist dieser … Ah, ja!
Seine Finger glitten über die raue Oberfläche eines Seiles, das er hier versteckt hatte. Beherzt griff er zu, schüttelte die anhaftenden Blätter ab und drehte sich herum.
Die große Eiche. Das Symbol für die Ewigkeit.
In voller Pracht streckten die Bäume ihre Zweige über den Park, verdeckten den wolkenverhangenen Himmel, an dem der Mond in dieser Nacht nur selten zu sehen war.
Zielsicher ging er auf sie zu, schwankte zwischen zwei Stämmen und entschied sich für den Rechten. Diese Eiche war stark, doch niedrig genug, um bequem an ihre unteren Äste zu gelangen. Er warf seinen Strick über einen Ast, den ein großer Mann vielleicht mit seinen Fingerspitzen erreicht hätte. Das Mädchen jedoch würde keine Chance haben, den Boden darunter zu berühren.
Die Enden des Seils verknotete er, bis eine Schlaufe entstand. Zufrieden trat er zurück, betrachtete sein Werk und nickte anerkennend. Es erfüllte seinen Zweck.
Die Kleine schien endlich zu begreifen, auf welche Art ihr Schicksal endete. Sie erwachte aus ihrer Starre, schrie nicht, sondern rannte, soweit es ihre Fesselung zuließ, ohne Vorwarnung los. Sie stolperte über den Weg, den sie gekommen waren, und geriet mehr als einmal ins Straucheln. Wie durch ein Wunder schaffte sie es, sich auf den Beinen zu halten.
Seufzend blickte er ihr nach. Wenn sie den Abhang hinabrutschte, gab das Spuren, die er nicht brauchte. Ausgerissene Grasbüschel, geknickte Zweige oder gar Fußabdrücke. Das musste er verhindern!
Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, lief er los.
Die Distanz zwischen ihnen verringerte sich mit jedem Schritt. Ihre Schuhe mit den Trichterabsätzen waren eindeutig nicht für einen Wettlauf geeignet.
Der Kies knirschte unter ihm und er konnte das süßliche Parfüm der Studentin riechen, das sich mit ihrem Schweiß vermischte. Süß und streng zugleich. Tief sog er den Duft ein und beschleunigte noch einmal.
Auf Höhe des Transporters bekam er sie endlich zu fassen und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Wie in Zeitlupe sah er ihren Kopf zur Seite fallen, Speichel spritze aus ihrem Mundwinkel, die Augen riss sie weit auf. Sie fiel auf die Knie und blickte winselnd zu ihm auf.
Warum musste sie ihm solche Probleme bereiten? Er packte nach ihrem Oberarm und zerrte sie brachial hinter sich her, ohne auch nur einen Ton über seine Lippen zu bringen. Der Widerstand brach; Sie folgte ihm ohne weitere Gegenwehr.
Vor der Eiche, seinem endgültigen Ziel, blieb er stehen. Sie wäre weitergelaufen, hätte er sie nicht am Arm gehalten.
Er schüttelte den Kopf, führte sie an den Stamm und drückte sie gegen diesen. Die Kleine sah nicht einmal auf.
Keine zehn Schritte entfernt befand sich ein Holzstück, das wahrscheinlich bei den letzten Baumfällarbeiten liegengeblieben war. Nun diente es für sie als eine natürliche Treppe. Eine Treppe, die in den Himmel, in die Freiheit führte.
Oh ja, er tat ihr einen Gefallen. Nie wieder würde sie lernen oder sich mit Jungs plagen müssen. Vorbei die Angst um Zensuren, eine gute Ausbildung. Kein Ärger mit ihren zukünftigen Kindern. Sie würde am Ende ihres Lebens nicht alleine und vergessen sterben müssen. Gleich verfiel sie in einen tiefen Schlaf, in dem sie sich ihre Welt zusammenträumen konnte. Eine perfekte Welt. Ja, er machte ihren Traum wahr. Er half ihr, den Weg zu gehen, der ihr zustand. Wie ihre kleine perfekte Welt wohl aussah? Weite Felder und Wiesen, blauer Himmel und Sonnenschein? Ein Strand, an dem sie lag und den Wellen lauschte? Keine Regeln, keine Verpflichtungen. Nur tun, was sie wollte. Ach, zu gern würde er in ihre Fantasie eintauchen wollen. Nur für einen Moment.
Er rollte das schwere Stück eines abgesägten Stammes heran. Der Gärtner. Er schmunzelte über seinen detektivischen Verstand. Gewiss doch hat er es liegengelassen. Also trug er im Endeffekt eine unstrittige Verantwortung an dem, was jetzt geschehen würde. Spätestens nach Sonnenaufgang ärgerte er sich seines Fehlers wegen schwarz.
Ein Eichelhäher lärmte im angrenzenden Forst. Flügelschläge waren zu vernehmen, die Laute näherten sich und verklangen in der Finsternis. Die Stille kehrte zurück.
Er kletterte auf seine provisorische Treppe, blickte zu ihr herab. Sie stand einfach da, rührte sich nicht und ließ den Kopf hängen. Warum sie nicht versuchte zu fliehen, verstand er nicht. Nur ihre Hände waren aneinandergebunden. Sie konnte also laufen. Oder wusste sie, dass sie keine Chance hatte?
Es war ihm egal. Er zuckte mit den Schultern, zog die Schlaufe auseinander, stieg herab und ging langsam auf sie zu. Noch immer schaute sie nicht auf. Sanft legte er seine Hand auf ihren Unterarm, spürte die Kühle, die von ihr Besitz ergriffen hatte, und führte sie zu dem Holz.
Ohne ihn anzusehen, stieg sie auf diesen. Selbst als er ihr die Schlinge um den Hals legte, ging ihr Blick an ihm vorbei gen Himmel. Suchte sie sich vielleicht einen Punkt am Firmament, an dem sie als Stern leuchten wollte?
Bei dieser Idee lief ihm ein wohliger Schauer über den Rücken. Sie würde strahlen. Heller als jeder einzelne andere Stern da oben. Eine romantische Vorstellung, die ihm doch auch ein melancholisch werden ließ. Zu gern hätte er ein letztes Mal den Schrecken in ihren Augen gesehen.
Er konnte es nicht ändern. Frauen und Esel. Die ganze Zeit musste er daran denken. Dumme, starrköpfige Esel.
Mit dem Fuß stieß er das Holz an.
Es rückte keinen Zentimeter vom Platz.
Fest biss er sich auf die Lippen, unterdrückte den Wunsch zu fluchen. Er kniete nieder, packte mit beiden Händen zu. Der Stamm ähnelte in der Größe einem Eimer; sein Umfang jedoch überbot diesen um Dimensionen. Dennoch hatte er nicht mit dessen Gewicht gerechnet. Ein Fehler! Er hatte nicht alle Eventualitäten einberechnet. Wie konnte er solch einen wichtigen Punkt übersehen? Rasch überlegte er nach Alternativen, verwarf seine Idee wieder, einen Wagenheber zu holen oder einen anderen Baumstamm zu suchen. Alles viel zu kompliziert, zu unsicher. Was, wenn sie doch noch davon lief? Er war zu weit gegangen, um jetzt alles wegen eines dummen Fehlers zu riskieren. Es gab es kein Zurück.
Mit seiner ganzen Masse warf er sich gegen das Holz. Wieder und wieder. Schweiß rann ihm über die Stirn, sein Atem ging pfeifend. Doch endlich, endlich bewegte sich dieses verfluchte Ding!
Einen Herzschlag später kippte es zur Seite, setzte sich in Bewegung und rollte den Weg hinab.
Ein erstickter Schrei drang über die Lippen des Weibes, als es den Boden unter den Füßen verlor. Sie griff nach dem Seil um ihren Hals. Doch sie konnte ihrem Schicksal nicht entkommen.
Sein Brustkorb hob und senkte sich im raschen Tempo, das Blut rauschte in seinen Ohren. Erschöpft ließ er sich an dem Stamm der Eiche nach unten gleiten, blieb dort sitzen, atmete tief ein. Er fuhr sich durch das Gesicht, ehe sein Blick in Richtung des Mädchens wanderte. Sie kämpfte; zappelte; versuchte zu kreischen, aber nur ein ersticktes Gurgeln war zu vernehmen.
Es hätte nicht so kommen müssen. Doch die Freiheit war ein wichtiges Gut. Wichtiger noch als das Leben eines unbedeutenden Menschen.
Ein kurzes, heißeres Lachen drang über seine Lippen und vermischte sich mit dem Krächzen des Eichelhähers.